Biografie von Friedrich Hebbel

Christian Friedrich Hebbel wurde am 18. März 1813 in Wesselburen (Schleswig-Holstein) geboren und ist am 13. Dezember 1863 in Wien gestorben. Von Beruf war er Dichter. Von der Herkunft aus bedrückender Armut - "der ärgste Fluch eines menschlichen Daseyns" (an Elise Lensing) - blieb Friedrich Hebbels Mentalität lebenslang geprägt. Auf einer Phase privater Förderung in Hamburg, für den Hochbegabten auch eine Erniedrigung, folgte ein Jurastudium in Heidelberg und München. Sein großes Dramatiker-Talent zeigte die nach der Rückkehr nach Hamburg entstandene, 1840 in Berlin uraufgeführte Tragödie "Judith", modern in der auf Freud vorausweisenden Psychologisierung des biblisch-apokryphen Stoffs, zugleiche eine der ersten bedeutenden Thematisierungen des "Geschlechter-Problems" im literarischen Diskurs. Ein Reisestipendium des dänischen Königs führte Friedrich Hebbel nach Paris, Italien und schließlich nach Wien, wo sein Leben durch die Heirat mit der Burgschauspielerin Christine Enghaus eine glückliche Wendung nahm. In Hebbels literarischer Physiognomie sind neben Zügen des Autodidaktischen bildungsbeflissen aufgenommene Traditionselemente aus Literatur und Philosophie auszumachen. Bei hochentwickelter Formkultur hebt sich Friedrich Hebbel von den Klassik-Epigonen mit seinem zu Paradoxie und Reflexion drängenden Individualstil deutlich ab. Literaturhistorisch gilt Friedrich Hebbel als letzter großer Repräsentant des metaphysischen Tragödientyps, für den er auch als Theoretiker und polemischer Apologet eingetreten ist. Mit seinem bürgerlichen Trauerspiel "Maria Magdalena" (1844), einer Analyse gesellschaftlicher Problematik, blieb Hebbel auch auf der Bühne des 20. Jh. präsent. Seine ambitioniertesten Werke, die nach hegelianischem Muster angelegten Geschichtstragödien "Herodes und Marianne" und "Gyges und sein Ring", sind dagegen für die spätere Rezeption in den Hintergrund gerückt. Die Zitate von Friedrich Hebbel befassen sich häufig mit dem menschlichen Streben und der Diskrepanz zwischen Schein und Wirklichkeit. Beispiel: "Die Kunst ist das Gewissen der Menschheit."

Zitate: Friedrich Hebbel